Wenn die Psyche streikt . . .
Den Notruf der Seele verstehen.

 

Hier eine kleine Einleitung aus einem anderen Metier:

Seelenheilkunde

Der Leib, erkrankt, gibt Schmerz-Alarm –
Doch hilflos, meistens, schweigt der Harm,
So dass er chronisch schon verstockt,
Eh man der Seele ihn entlockt.
Und liegt der Mangel gar an Glück,
Wie häufig, Jahre weit zurück,
So ist das Leiden arg verschleppt.
Zwar gibt´s manch prächtiges Rezept,
Das jeder Doktor gern verschriebe:
Es brauchte weiter nichts als Liebe,
Doch fehlt´s an Apotheken dann,
Wo man es machen lassen kann.
Denn Liebe just wird auf der Welt
Noch nicht synthetisch hergestellt.

Eugen Roth

 

Dies ist – in Reimform – schon der Kern, um den sich alles dreht; natürlich in unterschiedlichsten Ausprägungen.

Nicht geliebt werden, Vereinsamung – auch inmitten von Beziehungen – und vor allem: sich selbst nicht lieben können, weil man nicht mehr funktioniert, für nichts gut ist. (Dabei ist die Liebe an sich völlig frei von irgendwelchen Bedingungen – sonst wäre sie ja ein Tauschgeschäft – aber das lernen wir so wohl nicht).
Eine andere Variante ist, dass man mit seinem Leben nicht zufrieden ist, aber dies verdrängt oder gar nicht wagt, es anzudeuten und erst recht nicht, es zu ändern – weil man sein eigenes Glück hinter das der Anderen zurückstellt, oder weil jede Änderung auch ein hohes Risiko bedeutet – Versagen, Einsamkeit, nicht mehr „geliebt werden“ eingeschlossen.

Die moderne Art der Problemlösung ist die fieberhafte Suche der Pharma-Industrie nach einer „Liebespille“, die alle Probleme auf unnatürliche Art und Weise (mit chemischen Ersatzstoffen „synthetisch“) löst. Das würde der „faulen Natur“, dem menschlichen Hang zur Fremdlösung (Erlösung durch Errettung ohne Bewusstseinserweiterung) sehr gelegen kommen.
Solcherart „von Liebe betäubte Menschen“ sind dann auch beliebig steuerbar und benutzbar.
Jedoch wäre es falsch, das Kind mit dem Bade auszuschütten, denn in schweren Fällen kann Medizin (wie auch andere fachliche Ausrichtungen oder individuelle Glaubensmodelle) dazu beitragen, dass der Mensch wieder in eine bessere Stimmung bzw. Schwingung kommt.
Dazu gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, die wir auch alle dankbar annehmen dürfen.

 

Ich möchte allen „Gestrandeten“ Mut machen.

 

Allein die Tatsache, dass sie Schiffbruch erlitten haben und jetzt vielleicht „hilflos auf hoher See“ treiben, zeigt, dass ihr „Seelenbewusstsein“ (ihre alte Seele) noch intakt ist und jetzt einen „Notruf“ sendet.
Schlimmer sind die dran, deren Körper am laufenden Band Notrufe sendet, diese aber konsequent ignorieren und mittels modernster Medizintechnik „ausschalten“ lassen.

Ich würde mich freuen, Sie dabei zu unterstützen, auf den Notruf Ihrer Seele zu hören und diesem Notruf nachzugehen, indem wir gemeinsam herausfinden, was Ihre Seele Ihnen sagen will und auf was sie hören sollten. Denn letztlich weiß Ihre eigene Seele am besten, was gut für sie ist.

Bei Depressionen verstehen die Betroffenen oft selbst nicht, was mit ihnen los ist und wollen nur eins: So schnell wie möglich wieder gesund werden, damit sie wieder „funktionieren“ und so weiter leben können wie zuvor. Da man aber an dem „Leben wie zuvor“ still, heimlich und leise krank geworden ist, wäre es fatal, wenn nun allzu schnell und einseitig mit Psychopharmaka versucht wird, den Menschen wieder „geschäftsfähig“ zu machen und die (alte Seele) dabei zu überspringen.

Die Bezeichnung der Krankheit zeigt schon an, was notwendig ist, um die Not zu wenden. Druck ist Pression und „De-Pression“ verlangt erst mal: „weg vom Druck“.

Das macht anfangs vielleicht noch mehr Angst: „Ich kann doch nicht weg, ich muss für meinen Mann, meine Frau, meine Kinder, die Tiere, das Geschäft, den Job usw. da sein.“ Während beim Herzinfarkt oder jeder anderen schweren Krankheit einfach akzeptiert wird, dass der Betroffene Hilfe benötigt und einige Zeit zur Regeneration braucht, haftet der Depression immer noch der „Makel des Versagens, sich Verweigerns, oder sich Drücken Wollens“ an. Den größten Druck machen sich die Betroffenen selbst, weil sie verzweifelt sind über sich und ihre Unfähigkeit. Hier wäre es schön, wenn wenigstens das Umfeld den Druck weg nimmt und eine Kur in einer psychosomatischen Klinik oder zumindest einer Tagesklinik ermöglicht.

Bei depressiven Verstimmungen, Beginn von Angstzuständen oder dem vagen Gefühl, dass irgendwie latent im Leben etwas nicht stimmt, hilft ein Coaching auf jeden Fall.

Ist die Krankheit fortgeschritten oder der Mensch bereits völlig hilflos bzw. in Apathie, wäre ein Therapieaufenthalt ohne die Angst „zu-medikamentiert“ zu werden, das Mittel der Wahl.
Alle Depressionen heilen mit der Zeit von selbst, wenn die Menschen in eine Gemeinschaft eingegliedert sind, in der sie – wie alle anderen – kleine, überschaubare Arbeiten des täglichen Lebens verrichten, Zeit und Ruhe haben, nur mitmachen und keinem Leistungsdruck ausgesetzt sind. Es ist das einfache „ora et labora“, „bete und arbeite“, das die Seele wieder gesunden lässt. Bei den Therapieangeboten ist für jeden Menschen etwas dabei. Wichtig ist, dass man sich „mit gutem Gewissen“ einfach mal um sich selbst kümmern darf. „Zwischen Lachen und Spielen werden die Seelen gesund“, sagt ein arabisches Sprichwort – und wenn das erste Lächeln wieder spürbar wird, geht es „gefühlt“ und auch äußerlich sichtbar wieder bergauf. Während der Zeit der Therapie kann es sein, dass quasi „unter der Erde“ die Heilung vorsichtig im Gange ist, ohne dass „über der Erde“ etwas davon sichtbar wird. Hier heißt es Geduld haben, Loslassen lernen, das Leben akzeptieren wie es jetzt gerade ist – kein Verleugnen, kein Vertuschen, kein Ehrgeiz – nur einfach das Einfache tun.

Was ich hier schreibe ist eigene Erfahrung.

Ärzte wollen helfen und verschreiben oft zu schnell Medizin. Diese ist in schweren Fällen berechtigt, nur darf die psychologische Betreuung nicht zu kurz kommen. Ein Leben ist zu kostbar, um in künstlicher, betäubter Alltagstauglichkeit „verlebt“ zu werden. Der Rückzug und die Blockade auf allen Ebenen ist der Notruf der Seele! Geben wir uns Zeit und machen uns auf den Weg, so werden wir mehr und mehr verstehen, was die Krankheit uns sagen will. Ich bin heute meinen Depressionen dankbar, denn sie haben mich zurück gebracht zum Sinn meines Lebens und mich gehindert, in einem scheinbar guten Leben mich selbst zu verlieren. „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“, Matthäus 16,26 Neues Testament. Auch der bekannte Arzt und Therapeut Ruediger Dahlke schreibt: „Aus der Psychotherapie kenne ich viele Mut machende Erfahrungen, vermittelt von Patienten, die nach dem Erlebnis der dunklen Reise nicht nur wieder auftauchten und in ihr bisheriges Leben zurück kehrten, sondern deutlich gereifter und glücklicher waren. Und es wäre so notwendig, dass solches Weiterkommen häufiger gelingt, denn das Thema eilt heute wie eine mächtige Welle auf uns zu.“ (Ruediger Dahlke: Depression / Wege aus der dunklen Nacht der Seele, 2006 Goldmann Verlag)

Ich begleite Sie gerne dabei, den Notruf Ihrer Seele zu verstehen – auch wenn Sie bereits in ärztlicher Behandlung sind, auch wenn Sie sich für medikamentöse Behandlung entschieden haben. Wichtig ist das Zusammenspiel aller Heilungsansätze zum Wohle des Patienten. Es gibt viele Wege zum Ziel und nicht einen einzigen menschlichen Weg, der dem eines Anderen völlig gleicht.